Der Verliebte

Es gibt keinen interessanteren Menschen als den Verliebten. Ich wünsche, dass alle Menschen verliebt sind. Es ist schlecht, wenn der Mensch nicht verliebt ist, aber die Rolle des Verliebten spielt. Derjenige aber, der wahrhaft verliebt ist, ist immer fröhlich und zufrieden; er vergisst sich. Wer nicht verliebt ist, denkt immer an sich. Der Verliebte hat bereits den Weg der göttlichen Kultur eingeschlagen. Heute wünsche ich allen Menschen, dass sie sich verlieben. Die Verliebten sollten vorwärts schreiten und nicht zurückblicken, um zu sehen, was die anderen tun. Diejenigen, die nicht verliebt sind, sollen sich verlieben. Euch zu verlieben, bedeutet, nicht die persönliche, sondern die unpersönliche Liebe in sich zu empfangen; also nicht die menschliche, sondern die Göttliche. Die menschliche Liebe ist gut, aber sie hat dann einen Sinn, wenn sie von den Strahlen der göttlichen Liebe beschienen wird. Wenn die menschliche Liebe in die göttliche fließt, realisiert die Seele ihr Ideal.
Beinsa Duno (Die drei Türen, 28. 4. 1935, Sofia)

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