Die Quelle

Ich habe Ihren Brief sowie die gesendete Summe erhalten. Die Bedeutung dieser Gegenstände, über die ich zu euch in meinem früheren Brief gesprochen habe, d. h. die Bedeutung der Originale und ihrer Übersetzungen in der Natur, werde ich später erklären. Denkt ständig nach; betet eifrig und tief, indem ihr eure Seele für Gott öffnet. Betet eifrig für Kostadin. Er durchläuft feurige Prüfungen und nur die Hand des Herrn hat Macht, ihn vor sichtbaren und unsichtbaren Gefahren zu schützen. Betet zu Gott, dass diejenigen, die gegeneinander kämpfen, weniger werden. Jetzt ist die Zeit für geistige Arbeit. Legt ein Gelübde ab, weiht euer Leben und das Leben aller anderen dem Dienst Gottes. Gott wird dann beginnen, durch euch alle zu arbeiten. Beseitigt alle inneren, geheimen Gedanken, die euer Fortschritt verlangsamen. Macht allen guten Wünschen und Gedanken Platz, damit sie in eurer Seele walten; durch sie wird der Herr in euch herrschen. Nicht nur in euch, sondern auch in allen. Dieses vollkommene Verständnis des Lebens gibt Friede, Freude und Wonne. Die Seele befindet sich dort, wo der Herr herrscht, außerhalb jeder Gefahr.

Quelle, das ist ein mächtiges Wort, welches den trockenen Mund abkühlt, und den Durst der Seelen stillt. „Ich bin durstig.“, sagt euer Herr auf dem Kreuz. Welch großes Wort ist das Wort Quelle, welch großes Original ist es im Himmel. Hier, auf der Erde, ist seine Übersetzung nur ein Schatten seines Wesens. Wer dieses Wort löst und in seiner Seele eine gute Übersetzung für es findet, wird unsterblich, vollkommen und heilig. Führt diese Quelle von außen nach innen und habt das ewige Leben. Wie bereit sollt ihr sein, um diesen großen Gedanken zu begreifen. Quelle, Quelle, Quelle. Du bist bei den Gipfeln nah und in der Wüste des Lebens fern. In den demütigen Herzen sprudelst du rein und süß, in den stolzen bist du trüb und bitter. Quelle, Dir verdanken die Erde und das Leben alles. Deinen Früchten, deinen Tropfen, die in der Morgentau hinunterfallen. Alle Wesen – kleine und große – kosten die süßen, kräftigen Säfte des unablässigen Lebens. Quelle, Quelle, Quelle, Rätsel des Lebens, Glück der Seele, Seligkeit des Geistes. Quelle, Quelle, Quelle, dringe in die Herzen deiner Kinder ein.

Brief von Petar Danov (Beinsa Duno) an Elena und Konstantin Ilarionov

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